Bei mir hat eine Ernährungsumstellung viel gebracht.
1. Praktisch keine Fructose mehr essen, außer den kleinen Mengen, die in manchen natürlichen, pflanzlichen Lebensmitteln enthalten sind. Ausnahme: eine bestimmte Menge an Früchten pro Tag ist erlaubt, sollte aber in den ersten Wochen vermieden werden, um den Entzug zu vereinfachen. Damit fallen die meisten Fertiggerichte, alle Süßigkeiten, Fruchtsäfte und alles, was Zucker enthält, für den Rest eures Lebens weg. Achtung, Fructose ist in sehr vielen Produkten versteckt, denen man es nicht ansieht.
2. Zuckeralkohole vollständig aus der Ernährung eliminieren. Meist sind sie in Produkten zu finden, die als zuckerfrei beworben werden. Die meisten enden auf "-it". Solche Produkte sind ohnehin keine richtigen Lebensmittel und kein Verlust. Mir ist noch kein sinnvolles Produkt begegnet, das mit Zuckerfreiheit wirbt, und als Lebensmittel bezeichnet werden könnte. Es mag sie geben, aber sie scheinen sehr selten zu sein. Falls jemand eines kennt, bitte melden.
3. Wenn Kohlenhydrate, dann möglichst komplexe Kohlenhydrate, die zu Glucose werden, aus natürlichen Lebensmitteln stammen und von möglichst wenig Fructose begleitet werden.
4. Unmengen verschiedenster Gemüse essen. So viel, wie du willst. Iss dich voll.
5. Fleisch dazu essen. Jeden Tag. Aber nicht so viel, wie du Gemüse isst. Und Eier. Ruhig jeden Tag eines.
6. Gute Fette essen. Da das heute schwer ist, jeden Morgen einen Esslöffel Leinöl und jeden Abend zehn Mililiter Fischölkonzentrat aus der Apotheke zum letzten Essen des Tages trinken. Schnapsgläser eignen sich hervorragend. Wo wir gerade beim Thema sind: Im ersten Monat keinen Tropfen Alkohol und später höchstens in Minidosen.
7. Viel und regelmäßig essen. Vor allem in der Anfangszeit nie hungern. Später wird es einfacher. Nach einiger Zeit hat man kein unangenehmes Hungergefühl mehr, sondern nur noch ein natürliches, falls man wirklich mal das Essen vergisst.
8. Video gucken
http://www.youtube.com/watch?v=dBnniua6-oM
9. Mit Ausdauersport beginnen und wenn nach ein paar Tagen eine minimale Grundausdauer vorhanden ist, mit Muskeltraining bis zum Muskelversagen beginnen. Mit den großen Muskeln anfangen. Das geht am einfachsten. Warten, bis sich die Muskelgruppe erholt hat. Das kann am Anfang durchaus vier Tage dauern, bei manchen Extremfällen sogar eine Woche. Dann sofort wieder trainieren. Trainieren, bis der Muskel versagt und kein sauberes Ausführen der Übung mehr möglich ist. Diese Art des Trainings ist eine langfristige Investition. Du kannst gerne all deine Muskeln trainieren. Falls du das nicht kannst oder willst, kannst du an dieser Stelle ausnahmsweise eine Abkürzung gehen. Am motivierendsten sind die bereits relativ starken und leicht trainierbaren Muskeln, wie der Oberschenkelmuskel. Wenn du damit anfängst, musst du für schnellen Erfolg am wenigsten tun.
10. Nährstoffmängel prüfen lassen. Mängel, die statistisch gesehen fast jeder Deutsche hat, können blind mit Nahrungsergänzungsmitteln beseitigt werden. Dies trifft zum Beispiel auf Vitamin D zu. Praktisch alle Deutschen haben niedrige Blutspiegel und die meisten haben sogar gemäß den bereits lächerlich niedrigen deutschen Standards einen Mangel. Mit einer Erholung des Blutspiegels ist nach zwei bis drei Monaten zu rechnen. Auch Magnesium darf eingenommen werden, um das Verhältnis zwischen Calcium und Magnesium in Richtung 1:1 zu verschieben.
11. Auf Entzugserscheinungen einstellen. Der Wegfall von Insulin-Peaks ist noch vergleichsweise harmlos, aber das enorme Herabsetzen der Fructose kann zu spürbaren Entzugserscheinungen führen. Trotzdem, da bin ich sicher, verkraftet jeder einen kalten Entzug. Wer das nicht hinbekommt, ist ein Junkie. Wenn du am Anfang immer viel isst, merkt der Körper den Entzug kaum. Deswegen versuche, in den ersten Woche niemals zu hungern. Ein voller Bauch beschwert sich nicht. Wenn du alles richtig machst, dann ist nach ein paar Wochen alles anders. Du fühlst dich nicht mehr zu Zucker- und Fertigprodukten hingezogen.
12. In manchen Auslegungen dieser Ernährungsphilosophie wird sehr streng auf Kohlenhydrate verzichtet. Kartoffeln sind darin verboten. Ich bin mir sicher, dass das nicht notwendig ist und habe gute Erfahrungen mit Kartoffeln gemacht. Auch das Verbot von Getreide unterstütze ich so nicht. Kleine Mengen Getreide halte ich für harmlos, sofern keine Gluten-Intoleranzen bestehen.
12. In manchen Auslegungen werden auch Milch und Milchprodukte verboten. Ich habe den Eindruck, dass Quark nicht schadet, während ich flüssige Milch als störend empfand. Einfach mal ausprobieren.
13. Auch wird in manchen Auslegungen Soja verboten. Das unterstütze ich, da Soja oft genverändert ist, und selbst natürliches Soja unter dem Verdacht steht, zu unerwünschten Nebenwirkungen zu führen.
14. Sorge immer dafür, dass du die richtigen Lebensmittel isst. Wenn du aber die Wahl hast, ein nicht ganz richtiges Lebensmittel zu essen, oder zu hungern, dann greife zu dem, was dieser Ernährungsform am nächsten kommt. Bei McDonalds wäre das zum Beispiel der McDouble, am besten ohne Sauce.
15. Wasser. Viel Wasser trinken. Den ganzen Tag immer wieder trinken.
16. Mit der Entwöhnung von westlichen Industrieprodukten und dem Entzug von Zucker und speziell Fructose werden die empfohlenen, artgerechteren Lebensmittel immer attraktiver, während Zuckerbomben und fructosehaltige Produkte unattraktiv werden und Fremdartigkeit bis Ekel ausstrahlen. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, dass ich mal zehn Tafeln Schokolade an einem Arbeitsvormittag gegessen, oder eine Fertigpizza gekauft.
Mit diesem Lebenskonzept haben sich mehrere Menschen in meinem Umfeld, die jeweils unterschiedlich viele überflüssige Kilos, vor allem am Bauch, mit sich herum trugen eine athletische Figur, ein hervorragendes Befinden und eine hohe Leistungsfähigkeit erarbeitet.
Aber Achtung. Wie in vielen Bereichen setzt Erfolg voraus, dass man sich von der (schlechten) Masse abhebt, weil man Dinge richtig macht, die die meisten Menschen falsch machen. Das sieht die Masse unter Umständen nicht gerne. Wie Dr. House schon sagt: "Menschen verändern sich nicht und lernen nichts dazu. Außer Sie. Sie sind auch ein Freak."